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Vereinsgeschichte

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Vereinsgeschichte 2017-04-16T21:12:31+00:00

Die Geschichte der Interessengemeinschaft Rauenberger Winzer e. V.

Die Vorläufer des heutigen Vereins und erste Veranstaltungen

Die Interessengemeinschaft der Rauenberger Winzer wurde im Jahr 1999 als ordentlicher Verein gegründet. Zuvor gab es schon unter der Regie von Georg Wipfler (Winzergenossenschaft Rauenberg) einen losen Zusammenschluss einzelner Winzer. Bereits Ende der 1980er Jahre wurden erste gemeinsame Veranstaltungen, meist aus öffentlichen Anlässen heraus, wie dem Jubiläum des Landes Baden-Württemberg, durchgeführt. So wurde beispielsweise im Jahr 1992 anlässlich des vierzigjährigen Zusammenschlusses der Länder Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern zum Südwestflächenstaat Baden-Württemberg ein Weinfest im Innenhof des Rauenberger Winzermuseums gefeiert. Der damalige Landwirtschaftsminister Gerhard Weiser (CDU) regte an, dass auch in den Weinbaugemeinden die Winzer das Jubiläum feiern sollten.

Erstes Vereinsfoto der Interessengemeinschaft Rauenberger Winzer e. V.

Das erste Vereinsfoto der Interessengemeinschaft Rauenberger Winzer e. V.: v. l. Sabine Ihle, Willi und Frank Meisersick, Carsten Wipfler, Georg Wipfler, Michael Ihle, Volker Simon, Andreas Ihle, Frank Winter, Waltraud Meisersick

Die Winzergenossenschaft Rauenberg und das Weingut Alfred Menges wirkten bei dem Fest mit. Für das leibliche Wohl sorgte das Hotel-Restaurant Winzerhof. Zuvor gab es schon gemeinsame Veranstaltungen, wie Weinausschankstände oder das Mitwirken bei weltlichen und kirchlichen Festen. Der damalige Leiter des Winzermuseums in Rauenberg, Gerhard Geißler (verstorben 2005), stellte für die Veranstaltungen, die ab dem Jahr 1992 in unregelmäßigen Abständen stattfanden, gerne den Innenhof des Winzermuseums, das im Landfried’schen Anwesen integriert ist, zur Verfügung.

Die Winzer auf der Rauenberger Kerwe

Gleichzeitig regten Volker Simon (verstorben 2009) und Georg Wipfler Anfang der neunziger Jahre an, dass sich die Winzergenossenschaft Rauenberg auch an der Winzerkerwe beteiligen sollte. Dies führte zunächst zu vielen Diskussionen in den Reihen der Winzerschaft. Galt es doch als ungeschriebenes Gesetz, dass man den Vereinen an der Kerwe keinen Umsatz wegnehmen wollte. Doch vor dem Hintergrund, dass zu dieser Zeit zum ersten Mal Bier bei der Rauenberger Winzerkerwe ausgeschenkt werden sollte und einzelne Schankstände nicht mit heimischen Weinen bestückt waren, befürwortete auch der damalige Vorstand der Winzergenossenschaft Rauenberg, Wolfgang Krotz, das Vorhaben.

Winzerstand an der Rauenberger Kerwe mit Helferinnen

Weinausschenkerinnen der ersten Stunde: Heike Braun und Martina Fürstenberger

Für den ersten Stand der Winzergenossenschaft zeichneten sich Volker Simon, der die Freifläche vor seinem Anwesen in der Hauptstraße zur Verfügung stellte, und Georg Wipfler, verantwortlich. Was beide nicht bedachten: Entsprechend der Regelung des damaligen Kerwekomitees musste auch die Kerweschlumpel in die Obhut der Winzergenossenschaft. Auch diese Hürde wurde im Nu gemeistert. Unter Mithilfe von Vielen wurde eine Kerweschlumpel aus dem Hut gezaubert. Walter Wipfler war der Kerwevater, Georg Wipfler der Kerwepfarrer und Volker Simon der Kerweborscht. Die Kerweschlumpel der Winzer wurde auf den Namen „Burggrafia“ getauft, benannt nach der Weinlage „Rauenberger Burggraf“.

Kerweschlumpel "Burggrafia" mit ihrem Gefolge

Kerweschlumpel „Burggrafia“ mit Volker Simon, Georg Wipfler und Walter Wipfler

Nicht nur der Auftritt mit der Kerweschlumpel war erfolgreich, auch der Winzerstand an der Ecke Hauptstraße/Talstraße fand großen Zuspruch. Eigens aus diesem Anlass wurden die ersten Probiergläser mit einem Rauenberger Motiv in Auftrag gegeben. Die 0,1-Liter-Kelche zeigten die Michaelskapelle in Rauenberg. Die neuen Motiv-Gläser fanden reißenden Absatz, zumal man kein Pfand verlangte.

Historische Fahne der Winzergenossenschaft Rauenberg

Die neue Fahne der Winzergenossenschaft Rauenberg wird im Löwenhof vorgestellt

Weinbergbegehungen in Zusammenarbeit mit der Rhein-Neckar-Zeitung

In Zusammenarbeit mit der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ), Lokalredaktion Wiesloch, wurden im Rahmen der „Woche der Zeitung“ in Rauenberg Weinbergbegehungen durchgeführt. „An jedem Wochentag in den Sommerferien eine andere Veranstaltung“ war damals das Motto. Die Rauenberger Winzer konkurrierten mit Veranstaltungen von Weltfirmen wie der BASF oder Institutionen, wie dem Theater Heidelberg. Man schlug sich dennoch wacker und etablierte den Samstag zum Rauenberger Event-Tag.

Weinwanderung in Rauenberg im Jahr 1995

3. Rauenberger Weinwanderung im Sommer 1995

Mitwirkende waren unter anderem die Weingüter Ihle, Menges, Meisersick, Winter und die Winzergenossenschaft Rauenberg. Die Veranstaltung fand auf Anhieb große Resonanz bei den Weinfreuden. Als Mitstreiter konnte der damalige Malschenberger Pfarrer Walter Etzkorn gewonnen werden. Während dieser in heiteren Versen aus der Sicht der Bibel über den Wein sprach, führte Georg Wipfler über die Jahre mehr als 200 Weinfreunde durch die Rauenberger Gemarkung. Pro Teilnehmer wurde erst ein Kostenbeitrag von drei Deutschen Mark verlangt, später dann von fünf Deutschen Mark. Gespendet wurde der Erlös immer der RNZ-Weihnachtsaktion.

Pfarrer Walter Etzkorn bei seiner humorvollen Wein-Predigt während einer Weinwanderung

Pfarrer Walter Etzkorn bei einer seiner humorvollen Wein-Predigten

Weinfeste im Winzermuseum Rauenberg

Ende der 1990er Jahre veranstalteten die Winzer im Winzermuseum immer am ersten Sonntag im Juli ein Weinfest. Der Zuspruch der Bevölkerung war so groß, daher weitete man die Veranstaltung noch auf den Samstagabend aus. Mitwirkende der ersten Stunde waren die Weingüter Menges, Ihle sowie die Winzergenossenschaft Rauenberg. Für das leibliche Wohl sorgte wieder das Hotel-Restaurant Winzerhof.

Schild des Rauenberger Winzermuseums

Winzermuseum in Rauenberg

Sukzessive kamen immer mehr Weinbautreibende, wie zum Beispiel die Weingüter Meisersick und Winter hinzu. Ende der 1990er Jahre platzte der Innenhof des Winzermuseums aus allen Nähten. Auf Bildern des Pressefotografen Helmut Pfeiffer ist heute noch dokumentiert, wie die Besucher mit einem Glas Wein entlang der Alten Kirchgasse standen, weil der Innenhof des Museums überfüllt war. Die Verantwortlichen wurden damals von den vielen Besuchern sozusagen zum Handeln gezwungen. Diskutiert wurde in diesen Tag viel und man fasste verschiedene Möglichkeiten ins Auge.

Das „Rauenberger Weinparadies“ und die Vereinsgründung

Georg Wipfler fasste sich im Spätjahr 1999 ein Herz und fragte Löwenwirtin Toni Koski, ob der Löwenhof in Rauenberg für die Rauenberger Winzerschaft zur Verfügung stünde. Toni Koski sagte sofort ja. Damit hatte man für das Jahr 2000 ein neues Domizil gefunden. Fehlte nur noch ein Name. In einer Sitzung an einem Samstagnachmittag Ende Oktober wurde von Georg Wipfler der Name „Rauenberger Weinparadies“ und eine Vereinsgründung vorgeschlagen.

Impressionen vom ersten Weinparadies im Löwenhof Rauenberg

Erstes Weinparadies im Rauenberger Löwenhof

Während der Vorschlag der Vereinsgründung positiv aufgenommen wurde, tat man sich mit dem Namen schwerer. Hier gab es erheblichen Diskussionsbedarf, letztendlich setzte sich der Vorschlag aber durch. Mit Toni Koski wurde vereinbart, dass die Gründungsmitglieder den Hof zum Weinausschank nutzen dürfen. Mit dem spontanen Ja drückte Toni Koski und ihre Familie ihre Verbundenheit zum Rauenberger Weinbau aus. Wurde doch im Löwen die Winzergenossenschaft Rauenberg gegründet und das erste Winzerfest des Verkaufsvereins „Kurpfälzer Winzergenossenschaften“, dem Vorläufer des Winzerkellers Wiesloch, fand im Jahr 1934 im Löwenhof statt. Der Winzerverein erhielt bei seiner Gründungsversammlung Ende 1999 den Namen „Interessengemeinschaft der Rauenberger Winzer e. V.“ Das Gründungsdatum war der 05. Dezember 1999. Gründungsmitglieder waren: Georg Wipfler, Michael Ihle, Volker Simon, Winzergenossenschaft Rauenberg, Andreas Ihle, Willi Meisersick, Carsten Wipfler, Frank Winter und Alfred Menges. Diese Mitglieder haben auch das Recht auf eine Teilnahme an Veranstaltungen im Löwenhof. Gründungsvorstand war Georg Wipfler.

Impressionen Weinfest Löwenhof 2001

Vorstand Georg Wipfler, Schriesheims Bürgermeister Peter Riehl, Staatsminister im Bundeskanzleramt a. D. Bernd Schmidbauer, Geschäftsführer Winzerkeller Wiesloch Jürgen Bender im Jahr 2001 auf dem Weinparadies.

In den Folgejahren wurden weitere Veranstaltungen etabliert. Hierzu gehörten unter anderem ein närrisches Schlachtfest am Fastnachtssamstag oder die Durchführung des Rauenberger Weihnachtsmarktes.

Helfer beim Rauenberger Weihnachtsmarkt

Die ersten Helfer beim Rauenberger Weihnachtsmarkt

Rauenberger 700-Jahr-Feier und Juiläumswein „Aureus“

Im Jahr 2003 fand die 700-Jahr-Feier der Gemeinde Rauenberg statt. Mit Esther Kray stellten die Rauenberger Winzer damals auch die Kurpfälzer Weinkönigin. Höhepunkt der 700-Jahr-Feier der Weinstadt Rauenberg war das große historische Fest mit Umzug im Sommer. Im Löwenhof bewirteten die Winzer ihre Gäste.

Als ganz besonderes Highlight zum Rauenberger Geburtstag wurde ein Jubiläumswein kreiert. „Pro Rebstock eine Traube“ lautete das Motto damals. Von gut einem halben Hektar Weinberge, die mit alten Grauen Burgunder-Reben bestockt waren, kamen im Endeffekt „nur“ 700 Flaschen Wein mit jeweils 0,375 Litern heraus. Mit über 150 Öchsle war dies natürlich eine Beerenauslese. Der Wein bekam den Namen „Aureus“ und wurde anlässlich der 700-Jahr-Feier im Jahr 2003 für 20,03 Euro verkauft. Noch heute schmeckt der Aureus zu besonderen Anlässen richtig gut. Eine Broschüre mit Blattgoldverzierungen und eine edle Holzkiste als Verpackung machten den Wein zu einem beliebten Geschenk.

Rebschnitt für den Jubiläumswein Aureus

Rebschnitt für den Aureus mit Staatsminister a. D. Michael Sieber und Bürgermeister a. D. Werner Kummer

Vereinsjahre 2004 – 2016

Von 2004 bis 2016 führte Jürgen Matz die Geschäfte der Interessengemeinschaft der Rauenberger Winzer e. V. Unter seiner Regie wurde die Rauenberger Weinkost, die Rauenberger Rotweinnacht und der historische Weinberg eingeführt. Ab dem Jahr 2016 übernahm Georg Wipfler wieder den Vorsitz.

Die Interessengemeinschaft Rauenberger Winzer e. V. heute

Aktuell präsentiert sich die Interessengemeinschaft der Rauenberger Winzer e. V. als überregionaler Kulturträger der Stadt Rauenberg. Die vielfältigen Veranstaltungen locken jedes Jahr tausende Besucher in die Weinstadt Rauenberg.

Fest im Veranstaltungskalender der Weinstadt Rauenberg sind folgende Events integriert:

  • Rauenberger Weinkost
  • Wein & Spargel
  • Weinparadies
  • Teilnahme an der Rauenberger Sommernacht
  • Teilnahme am Rauenberger Weihnachtsmarkt

Die Interessengemeinschaft der Rauenberger Winzer e. V. hat sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil der Rauenberger Vereinswelt erwiesen. Der Gemeinde Rauenberg gegenüber ist man ein verlässlicher Partner. Viele Weinfreunde aus der Region schätzen die Aktivitäten der Rauenberger Winzer und deren Veranstaltungen. Dies zeigt sich in dem großen Zuspruch den man über die letzten Jahre erfahren hat.